Montag, Juli 12, 2010

Stationäre Rauchertherapie in D?

Was soll eigentlich immer wieder dieser Nichtraucherschutzblalbaquark? Warum nicht Nägel mit Köppen machen? Stationäre Therapieangebote für stark Abhängige (wasweißich so ab 15/20 Kippen/Tag) und Tabak verbieten. Fertig. Aus die Maus.

Ich würde mal sagen, ich gehöre eher zu den extrem stark abhängigen Raucher mit 30-50 Zigaretten pro Tag. Ich KANN es nicht einfach lassen, ohne Hilfe und mit dem Wissen, dass ich an jeder Ecke ein neues Päckchen Tabak kaufen kann.

Und das Dummgeschwätz von "Willen" und Co. kann ja auch nur derjenige ernst meinen, der die "Rückfallquoten" - selbst bei Leuten, die viele Jahre Abstinent waren - vollkommen ignoriert.

Also, Ja oder Nein liebe Politiker und nicht irgendsoeine gequirrlte, halbgare Scheiße!

Eine "abgeschächte" Variante könnte ich mir höchstens noch vorstellen: jeder über 18 Jährige, der derzeit noch Raucher ist, holt sich vom Arzt 'ne Raucherbescheinigung und kann auf Vorlage noch bis er krepiert inner Apotheke Kippen kaufen. Für alle anderen wird Rauchen ab sofort verboten. Ist zwar eigentlicht kacke, aber bei dem derzeitigen Sparkurs der Regierung spart man sich so zumindest die Therapieplätze und kann sogar noch abkassieren bei der letzten Generation der Tabakjunkies.

Montag, Februar 22, 2010

Vom Scheitern

Das Scheitern, das Versagen übt auf mich eine sehr starke Faszination aus. Ja, ich bin geradezu begeistert von der Art und Weise wie es uns unserer inneren und äußeren Grenzen ermahnt. Belanglos aber scheint mir diese Form des Scheiterns, die uns durch Sozialisation mitgegeben wird. Die Vokabel "gescheiterte Existenz", die letztlich nur die Inkompatibilität eines Individuums mit den Gesetzen und Regeln einer leistungsorientierten, kapitalistischen Gesellschaft meint, rückt das echte Scheitern und das Versagen in eine zwielichtige Ecke. Das Scheitern verkommt von "aus tiefstem Herzen, aus tiefster Seele gewollt, aber nicht erreicht" zu "nicht genug gewollt", "nicht genug Mühe gegeben".

Trial and Error und zyklische Entwicklung weichen der Gigalomanie: Wachstum, Wachstum! - Herbst und Winter werden wegrationalisiert. Aber da war er doch: der Winter, über den sich die ganze Nation ausweint. Und das inmitten der globalen Erwärmung. Die Polkappen schmelzen und auf der Elbe geht man spazieren. Die Natur kann man nicht verarschen, Menschen schon. Was widerrum zeigt, wie weit wir uns scheinbar von unserer eigenen Natur entfernt haben.

Der "Leistungsträger" als Prototyp der neuen Herrenrasse. Jung, dynamisch und facegeliftet. Der Prophet eines misantropischen sich selbst zerstörenden Systems. Mir schleierhaft, wer folgende Frage mit einem klaren "Ja" beantwortet: "Will ich wirklich SO leben?". Selbst diese Frage krankt schon an meiner eigenen Internalisation. "Wollen WIR wirklich SO leben?" müsste sie eigentlich lauten und dass zunächst die erste Formulierung in den Kopf kommt, zeigt schon wie tief sich das Schweinesystem im eigenen Hirn manifestiert hat.

Ein Leben, eine echte Existenz zu skizzieren, die zumindest im Ansatz auf Alternativen hinweist, dies soll unsere und in zweiter Linie auch meine Sache sein. Da man kein Haus vom Dach aus bauen kann, werfe ich das Scheitern in die Diskussion. Scheitern und Versagen sollten in ihrer existentiellen Tiefe gelebt und ausgelebt werden. Nicht nur als legitimer, sondern als notwendiger Bestandteil des zyklischen Gesamtprozesses namens "Leben".

Liebe, Frieden und den ganzen Scheiß!
jansalleine

Donnerstag, Februar 18, 2010

Die Apokalypse geht weiter

An dieser Stelle dokumentierte ich vor ein paar Jahren den fortschreitenden Wahnsinn, den mein armes Hirn ergriffen hatte. Doch mit immer fortschreitenderem Wahnsinn schritt auch die Unlust fort, darüber zu berichten. Jetzt ist alles geschrieben und gesagt. Meine letzte "echte" Depression hatte ich im Jahr 2007 und mit dem Verschwinden von Problemen, scheint auch das Mitteilungsbedürfnis zu schwinden. Aber ich bin ja nicht ganz blöde...

So hab ich mir neue, künstliche Probleme geschaffen. Hab die Abendschule erfolgreich hinter mich gebracht und mich Halsüberkopf in den vollkommen beknackten Alltag eines Mathematik/Informatik Studiums geschmissen. Nur um festzustellen, dass künstlicher Schmerz eben doch nicht die gleiche Befriedigung bringt, wie echter.

Was ist zu tun? Ein bisschen echten Schmerz forcieren in dem ich den Menschen, die ich liebe halbvolle Bierflaschen vor die Hirse knalle? Mich bis ans Ende meines Lebens in einer sicheren Epsilonumgebung um den Wahnsinn drumherum bewegen? Vermutlich nicht. Vermutlich eher das Gegenteil. Zurücklehnen und entspannen, dass die neuen, künstlichen Probleme tausendfach leichter wiegen, als die vergangenen und trotzdem den Mut haben, sich genauso über belanglose Scheiße aufregen und auslassen können, wie über scheinbar "relevantes" :) ...

Ein paar Texte in die Leere des digitalen Universums hineingerufen. Ich glaube, da habe ich jetzt echt Bock drauf. Bin mal gespannt, was zuerst kommt: dass irgendwer entdeckt, dass das Programm jetzt hier weitergeht oder dass ich es nicht mehr aushalten kann und den Schrott hier irgendwo verlinken muss... Verlinkung stinkt immer so ein bisschen nach Verpflichtung. Und da hier mehr Lustlosigkeit statt Lust Motor sein zu scheint, geb ich mir wenigstens Mühe mir das vorerst zu verkneifen. Vielleicht sollte ich wenigstens einen Haufen Worte wie "Titten" und "Ficken" und "Tittenfick" (höhö) hier platzieren, damit sich der ein oder andere Google-User hierin verirrt.

Na egal, ich muss ja nichteinmal auf mich selbst zurückfallen. Union und FDP sind jetzt an der Regierung. Das alleine ist schon Grund genug um festzustellen: "Die Apokalypse geht weiter"... --- immer --- überall --- systemimmanent ---

Liebe, Frieden und den ganzen Scheiß!
jansalleine